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Rückblick auf den Workshop-Besuch beim Wasserverband Syndicat des eaux Alsace-Moselle

Rückblick auf den Workshop-Besuch beim Syndicat des Eaux et de l’Assainissement Alsace-Moselle (SDEA): Austausch von Best Practices zur ökologischen Wiederherstellung und Anpassung an den Klimawandel

Am 28. Juni 2022 organisierte das Projekt Clim’Ability Design eine Veranstaltung im Espace Européen de l’Entreprise, der in Schiltigheim angesiedelt ist und vor zahlreichen klimatischen Herausforderungen steht. In diesem Rahmen fand ein von HYDREOS organisierter Workshop beim Syndicat des Eaux et de l’Assainissement Alsace-Moselle (SDEA) statt, um sich über die Umsetzung von Maßnahmen zur ökologischen Sanierung von Unternehmensstandorten und im weiteren Sinne von Körperschaften und Organisationen auszutauschen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels am Oberrhein auseinandersetzen.

Gekreuzte wissenschaftliche und wirtschaftliche Blicke zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung des Projekts Clim’Ability Design durch Clémence Pierre, Referentin bei HYDREOS, begann dieser Workshop mit einer Präsentation von Amandine Amat, Referentin für Klimawandel und Wasser bei der Industrie- und Handelskammer Alsace Eurométropole. Eine Darstellung der Auswirkungen des Klimawandels in der Oberrheinregion anhand von Klimaprojektionen verdeutlichte die Intensivierung und die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse. Amandine Amat zeigte daraufhin auf, dass naturbasierte Lösungen oder ökologische Sanierungsmaßnahmen die Anfälligkeit von Standorten gegenüber solchen Ereignissen wie Hitzewellen oder Überschwemmungen verringern und gleichzeitig die Rückkehr von Lebewesen in urbanisierte oder industrielle Standorte fördern können. So stellen diese Lösungen einen wichtigen Hebel für die Anpassung von Unternehmen und anderen Organisationen an die Auswirkungen des Klimawandels dar, beispielsweise durch die Einführung eines integrierten Regenwassermanagements, die Maximierung von Grünflächen, die Versickerung von Regenwasser oder die Einrichtung von Lebensräumen für Tiere.

In einem zweiten Schritt stellte Tina Haisch, Professorin und Doktorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), in einem vorab aufgezeichneten Beitrag die im Umbau befindlichen Standorte des Hafengebiets Birsfelden und des Industriegebiets Klybeq vor. An diesen Standorten, an denen das Projekt Clim’Ability Design in Abstimmung mit den zahlreichen Akteuren und Interessengruppen durchgeführt wird, steht das Projekt „Lebendiges Energielabor“ kurz vor dem Start. Die Herausforderung besteht darin, neue Strategien und konkrete Lösungen für die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Energieproblematik.

 
Ein Austausch von bewährten Verfahren und Erfahrungsberichten über ökologische Restaurierungsmaßnahmen

Zunächst stellte Franck Huffschmitt, Direktor für nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement der SDEA, die Hauptaufgaben dieses zweitgrößten Wasserverbands in Frankreich vor, nämlich Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und seit kurzem auch GEMAPI (Management der aquatischen Umwelt und Hochwasserschutz). Franck Huffschmitt erläuterte die Fragen im Zusammenhang mit der Berücksichtigung der biologischen Vielfalt und der Begrünung von Standorten und sprach dann über die Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten der SDEA, die im Rahmen des European Enterprise Space zwischen 2013 und 2016 durchgeführt wurden. Diese Arbeiten standen in direktem Zusammenhang mit einem HQE-Ansatz (High Environmental Quality) und erforderten somit Fachwissen zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung und der Energiewende.

Es wurden die zahlreichen Leitlinien des Projekts vorgestellt, wie z. B. die Regenwasserbewirtschaftung, die Installation von Bienenstöcken, Tälern und Gründächern, die Schaffung von Biodiversitätsräumen (Hecken, Obst), die Installation von BSO-Jalousien und eines passiven Kühlsystems, die Verdoppelung der verfügbaren Flächen ohne Erhöhung des Energieverbrauchs und schließlich die Schaffung eines Fahrradabstellplatzes in Verbindung mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge. Damit steht dieses Projekt in direktem Einklang mit dem grünen und blauen Netzwerk der Stadt Schiltigheim. Der nächste Schritt bei der Begrünung des SDEA ist ein Projekt, das derzeit mit einem Landschaftsgärtner durchgeführt wird, um die Fassade des Gebäudes zu begrünen. Diese Intervention war somit die Gelegenheit, sich vor dem Besuch des SDEA-Geländes ein Bild vom Ausmaß der durchgeführten Umgestaltungen und den positiven ökologischen Auswirkungen zu machen.

Zum Thema Regenwasserbewirtschaftung erinnerte Franck Huffschmitt die Zuhörer daran, dass es sich dabei um eine kostengünstige Strategie handelt, die die Natur in die Stadt zurückbringt, und betonte die positiven Auswirkungen auf die Verringerung des Überschwemmungsrisikos und der Verschmutzung der natürlichen Umwelt. Es wurden die wichtigsten Strukturen der Regenwasserbewirtschaftung vorgestellt, die von der SDEA umgesetzt werden, wie z. B. Mulden, begrünte Dächer, Entwässerungsgräben, Stauraumpflaster, Versickerungsbrunnen oder begrünte Becken. Schließlich wurde auf die Bedeutung des Anschlusses an die Kanalisation hingewiesen, der für die Trennung des Regenwassers vom „klassischen“ Wassernetz unerlässlich ist. Derzeit führt die SDEA an zehn ihrer Standorte in der gesamten Region Studien zur Biodiversität und zur Verlandung durch.

Zu einem anderen, spezifischeren Thema, nämlich der Reduzierung der Lichtverschmutzung, sprach Jean-Michel Lazou, Referent der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin bei der Association nationale pour la protection du ciel et de l’environnement nocturnes (ANPCEN) (Nationaler Verband zum Schutz des Nachthimmels und der Umwelt). Nach einer Vorstellung der Arbeit dieser 1999 gegründeten Vereinigung wurden mehrere wichtige Gründe für die Reduzierung der Lichtverschmutzung dargelegt, zwischen der Bedeutung der Nacht als Lebensraum für die Biodiversität und insbesondere die Lebewesen, den durch den übermäßigen Energieverbrauch verursachten finanziellen und ökologischen Kosten oder auch den Regelungen und Gesetzen zu diesen Herausforderungen, beginnend mit dem Gesetz vom 27. Dezember 2018. Jean-Michel Lazou schloss seine Präsentation mit einer Reihe konkreter Empfehlungen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung ab, darunter die Reduzierung der Beleuchtungsdauer in Verbindung mit dem tatsächlichen Beleuchtungsbedarf, die Ausrichtung der Beleuchtung, die Beseitigung von Licht mit blauer Komponente oder auch die Sensibilisierung und Begleitung der Nutzer.

 
Eine Öffnung gegenüber den Clim Ability Design Tools sowie gegenüber der Zusammenarbeit UHA-SDEA zum Thema Überschwemmungen

Abschließend sprachen Gaël Bohnert, Doktorand, und Brice Martin, Professor und Doktor, von der Universität Haute-Alsace, über ihre Arbeit. Zunächst stellte Gaël Bohnert ganz konkret den Climate Inspector vor, der es ermöglicht, Klimaprojektionen und Vorschläge für Anpassungslösungen zu erhalten, sowie die Clim’Ability Diag, die es den Unternehmen ermöglicht, eine Selbstdiagnose in Bezug auf die Phasen ihres Prozesses und den Klimastressfaktor zu stellen. Vorgestellt wurde auch die partizipative Datenbank ORION (Regional Observatory of Flood Risks), die es ermöglichte, mit dem Beitrag von Brice Martin zum Thema Überschwemmungen überzugehen, und insbesondere auf die gemeinsame Arbeit des SDEA und der Universität Haute-Alsace, letztere im Rahmen des Projekts Clim’Ability Design. Neben der Feststellung eines Mangels an Kenntnissen über die Hochwasserrisiken am Oberrhein, der beispielsweise während der Überschwemmungen im Juli 2021 in Deutschland deutlich wurde, basiert die Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren auf dem Beitrag einer theoretischen Vision des CRESAT-Labors der Universität des Oberelsass und dem Beitrag einer operativen Vision des SDEA. Das Ziel dieser Zusammenarbeit besteht also darin, das Wissen über die Hochwasserproblematik zu teilen, um die Bewohner und Unternehmen am Oberrhein zu sensibilisieren.

Im Anschluss an die Präsentationen führte Pascal Mellier, stellvertretender Generaldirektor des SDEA für Territorien, durch das SDEA und insbesondere durch die auf dem Gelände angelegten Grünflächen. Diese Besichtigung bot die Gelegenheit zu einem regen Austausch zwischen den 25 Teilnehmern, den Referenten und den Partnern des Projekts Clim’Ability Design.

 
Hier finden Sie den Bericht und die Wiederholung dieser Veranstaltung

Klicken Sie hier, um den Bericht über die Veranstaltung als PDF herunterzuladen.

Klicken Sie hier oder auf das Video unten, um die Wiederholung des Workshops anzusehen [auf Französisch].

© C. Pierre, Suprahead Studio, J. Hacker

 

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Interreg Oberrhein-Projekts Clim’Ability Design organisiert, das von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V Oberrhein mitfinanziert wurde.

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